Trensengebisse


Aus: Enzyklopaedie von Diderot und D'Alembert
Trensengebisse sind seit es Aufzeichnungen über Reitlehre gibt bekannt. Auch doppelt gebrochene sind in der Enzyklopaedie von Diderot zu finden und keine Erfindung von Herrn Konrad. Guérinière empfiehlt sie für das Anreiten junger Pferde und erwähnt sie als Unterlegtrense in Verbindung mit einer einfach gestalteten Kandare für den Einsatz im militärischen Bereich.

Warum wird sie für Junge Pferde eingesetzt?

Die Lage des Gebisses wird beim Zügelannehmen kaum verändert. man kann man dem Pferd keinen allzu großen Schaden zufügen wenn man einmal hart mit den Händen eingreifen muß, was bei jungen Pferden nicht immer vermeidbar ist. Daher sollten auch ungeschickte Reiter (mit "Trensenhänden") immer mit dicken Wassertrensen reiten. Mehrfach durchgeführte Messungen (zuletzt in der Zeitschrift Cavallo ) haben ergeben, daß auch erfolgreiche Dressurreiter mit bis zu 20 Kg am Zügel einwirken.

Aus:Guérinière: Ecole de Cavallerie
Ein derartiger Kraftaufwand am Kandarenzügel wäre für das Pferd unerträglich und würde zu unerwünschten Reaktionen (Panik oder auch Blockade) führen. Unbestritten gilt: Nur Reiter, die unabhängig von der Hand sitzen auf Pferden, die gelernt haben, sich in Selbsthaltung zu bewegen, dürfen eine Kandare benutzen. Die Trense ist keineswegs grundsätzlich das mildere Gebiss, zumal nicht nur mechnische sondern mehr noch psychologische ÜVorgänge bedacht werden müssen.

Die Lage des Trensengebisses im Pferdemaul

Lächeln aber nicht grinsen sollen die Pferde. Das Gebiss muss also die Lefzen leicht hochziehen. Eine wünschenswerte tiefere Lage, die die Maulwinkel nicht belästigt und eine günstigere Hebelwirkung mit dem Unterkiefer ergibt, ist nicht möglich, da die Zunge nicht genügend sicher unter der Trense gehalten werden könnte. Eine Trense mit "Zungenfreiheit", die wie ein Kandarengebiss tiefer auf die Laden einwirken würde, gibt es nicht.
Viele heute neu auf dem Markt erschienene Trensengebisse, wie zum Beispiel die Pesoa- oder Dreiring-Trense bewirken, wie die im Turniersport verbotenen Aufziehtrense, eine Verlagerung des Gebisses nach oben.
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