"Kriegskunst"

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Nicht allein zur sonderen Zier sondern vielmehr zur höchsten Notturft des Kriegs und im Rennen

Grisone widmet einen gößeren Teil seines Werkes neben der zweckfreien Reitkunst der "Kriegskunst". Mit Krieg hat dieses Kapitel aber nichts zu tun, der wurde im 16. Jhrdt. längst durch Landsknechte mit Piken und Musketen erledigt. Gemeint sind verschiedene Arten von Sportveranstaltungen. Groß in Mode waren Stech-Turniere, die im Zusammenhang mit einer Ritter-Nostalgie im großen Stil aufwendig inszeniert und meistens von hoch trainierten Profi-Sportlern bestritten wurden. Die Sache war nicht ungefährlich, die Preisgelder riesig, und es gab wie heute in Vielseitigkeits-Prüfungen oft Tote. Man ritt entlang einer Schranke stur geradeaus. Die Reiter trugen eine spezielle Rüstung und einen Speziellen Helm. Der Sattel hatte eine hohe Hinterpausche, um den Stoß des Gegners besser abfangen zu können. Knie, Oberschenkel und Unterleib waren hinter eisernen Schutzplatten, die fest am Sattel verankert waren, geschützt. Zur Pferdeausbildung und zum täglichen Reiten waren diese Sättel völlig ungeeignet.


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