Das Lernverhalten von Tieren


Seit den bahnbrechenden Untersuchungen des amerikanischen Psychologen Skinner in den dreißiger Jahren, die bis heute eine Flut von weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen auslösten, weiß man recht genau, wie ein Tier zu belehren ist. Skinner nennt nennt die Vorgehensweise "Operantes Konditionieren" um sie von der Pawlowschen Theorie des Konditionierens abzugrenzen. Die Experimente werden meistens mit Ratten in sog. Skinner-Käfigen durchgeführt. Dabei werden den Tieren verschiedene Verhaltensweisen ermöglicht, die unterschiedlich belohnt oder bestraft werden.
Man unterscheidet dabei folgende Situationen: Die Experimente zeigen folgende Ergebnisse:

a) Diese Methode ist zur Belehrung (Dressur) eindeutig die erfolgreichste. Der Lernerfolg stellt sich etwa zehn mal so schnell ein wie bei der nächst erfolgreichen, nämlich b).
Die Belohnung kann ein Stück Apfel, ein Zuckerstück oder ein Pferde-Leckerli sein. Weitaus wichtiger ist aber z.B. das Weichwerden der Hand nach erfolgreicher Zügelhilfe, das Lob oder ein leichtes Klopfen an den Pferdehals.

b) Leider verfallen Reiter nur all zu oft in diese Handlungsweise, die letzten Endes (allerdings mit hohem Stress für Pferd und Reiter) auch zum Erfolg führen kann. Ein Pferd wird oft mit Sporen, Gerte oder im Maul bestraft für etwas, das es nicht ausgeführt hat, ohne dass sich der Reiter darüber im Klaren ist, ob das Pferd ihn überhaupt verstanden hat. Die Reitlehren suggerieren allerdings leider oft die Vorstellung, dass Hilfen mechanisch wirken und eine Belehrung deshalb nicht nötig ist. Eine andere Situation liegt allerdings vor, wenn ein Pferd gefährliche Untugenden zeigt. In diesem Fall müssen Strafen zur Belehrung herangezogen werden.

c) Erwünschtes Verhalten zu bestrafen beseitigt sehr schnell einen zuvor erzielten Lernerfolg

d) Fehlverhalten zu belohnen würde dieses verstärken. Unbewusst spielt sich dieses in der Beziehung zwischen Mensch und Tier aber häufig ab. Deshalb sollte man sein Pferd nur direkt nach einer gut ausgeführten Lektion belohnen, nicht aber unmotiviert ohne bestimmten Anlass (Das Leckerli zur Begrüßung und nach der Arbeit ausgenommen).


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