Antoinne de Pluvinel - L'Instruction du Roi

Ein prächtiges Buch in Platon'scher Dialogform geschriebenen, mit interessanten, allerdings etwas ungeordneten und weitschweifigen Texten. Guérinère hält das ihm sicher bekannte Buch nicht für lesenswert. Die zahlreichen, aufwendig gestalteten Stiche sind kaum geeignet, einen Eindruck von der Schulreiterei des Barock zu vermitteln. Sie zeigen steife, gezierte Posen von Reiter und Pferd ohne Harmonie. Dem Künstler gelingt es nicht, das bei begabten und geübten Reitern zu allen Zeiten vorhandene harmonische Verschmelzen von Menschen und Tier wiederzugeben. In anderen Publikationen (Diderot, Guérinière) ) gelingt dies wesentlich besser.

Auf dem Titelblatt ist Crispian de Pas le Jeune als Zeichner angegeben. Vater (1564 – 1637) und Sohn (1593/94 – 1670) Crispijn de Passe waren flämische Maler. Welcher der beiden die Kupferstiche geschaffen hat, ist unsicher. Einer von beiden war von Prinz Moritz um 1617 nach Paris entsandt worden, "um an der Akademie des Antoine Pluvinel ... , des damals am französischen Hofe so berühmten Lehrers feiner Sitten und vornehmer Lebenskünste, die jungen französischen Kavaliere auch zeichnen zu lehren".

Die deutsche Ausgabe ist zweispaltig. In der linken Spalte steht der französische Originaltext, in der rechten die umständliche, heute verschroben wirkende deutsche Übersetzung. Man versteht, warum man in Deutschland in dieser Zeit die fanzösische Sprache und Kultur bewunderte. Um Pluvinel heute verständlicher zu machen müsste man eine Neuübersetzung anfertigen.

Originaltext


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