Musik im Wien des 17.Jahrhunderts

Wie in Versailles gab es auch in Wien en bedeutendes Musikleben. Wurden in Versailles fast ausschließlich französische Musiker angestellt, so griff man in Wien auf italienische, aber auch auf deutsche und vor allem böhmische Musiker zurück. Die enge Verbindung zwischen Reitkunst und Musik macht der Bericht über das große Pferdeballet deutlich, das anlässlich der Hochzeit von Leopold I mit der spanischen Infantin Margherita aufgeführt wurde. Im Auftrag des Kaisers wurde ein ausführlicher illustrierter Bericht über das Ereignis gedruckt, der erhalten ist.

Johann Heinrich Schmelzer war als Hofkomponist für die musikalische Gestaltung höfischer Feste wie Hochzeiten und Geburtstage zuständig. Drei Kompositionen für dieses Fest sind überliefert:
Corrente per l'Intrata di Sua Maesta Caesarea & di tutti Cavaglieri - Giga per Entrata de i Saltatori e per molte altre Figure - Allemanda per gl'Intrecci e figure grave introdotto da Sue Maeta Caesarea e Cavaglieri - Folia per nuovo ingresso de i Saltatori & altre operationi An der gigantischen Veranstaltung, der größten, die jemals durchgeführt wurde, nahmen 1700 Personen teil. 200 Musiker spielten von verschiedenen Plätzen aus, Geprobt wurde ein Jahr lang. 600 Pferde wurden eingesetzt in Aufmärschen, einem Turnier mit Kampfszenen und einem Pferdeballet mit bis zu 60 Schulpferden, die alle Lektionen der hohen Schule zeigten. Geritten wurden sie von Angehörigen des Hochadels, Leopold, der wie Ludwig XIV. ein begeisterter Schulreiter und, wie auf dem Bild zu sehen, Tänzer war, ritt selbst einen der "Springer (Saltatori)".

Bescheibung des Pferdeballetts
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Auf der CD befinden sich auch die beiden anderen Kompositionen als MP3 Dateien. Die Noten sind im Ordner Hochzeit in Wien.

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