Bei festlichen Ereignissen aller Art spielten Pferde von der Antike bis ins 18. Jahrhundert eine weitaus größere Rolle als heute. Dazu stellt sich die Frage, welchen Pferdetyp man hierzu benötigte und welche Ausbildung diese haben mussten. Wer Erfahrung im Quadrillereiten hat weiß, wie schwierig schon eine Vorführung auf A-Niveau ist. Auf Gand-Prix-Niveau mit Schulen über der Erde benötigt man Pferde, die jahrelang sorgfältig und fachgerecht ausgebildet wurden. Wie hoch die Anforderungen waren, können wie ermessen, wenn wir die Beschreibung des Pferdeballetts betrachten, das anlässlich der Hochzeit von Leopold I mit der spanischen Prinzessin Margarita in Wien aufgeführt wurde. Solche Veranstaltungen waren seit dem Mittelalter häufig und verbreitet. Man benötigt dafür auf höchstem Niveau ausgebildete Schulpferde, wie sie nur in Reitställen der Wohlhabenden vorhanden waren. Zahlreiche Quellen berichten davon. Über den Reitbetrieb und die Ausbildung der Pferde erfahren wir aber bis 1550 Grisones Buch erscheint nichts. Die Mitwirkenden wurden dabei überigens gut bezahlt. Die Motivation für die tägliche, jahrelange Arbeit wird aber nicht die mögliche Teilnahme an einem Pferdeballett gewesen sein. Nur die Freude und Begeisterung an der Reitkunst kann einen begabten Reiter anhalten, soviel Mühe in die Ausbildung eines Pferdes zu investieren. | Turnier am Hofe von Savoyen, 1650 - Gli Hercoli Domatori de Mostri et Amore Domatore de gli Hercoli |
La Giostra (Karussel) dei Venti, 1608 | Figuren zu dem Rossballett in den Boboli-Gärten, 1637 |
Die magnificences>/i> von Bayonne, 1565. Das Eröffnungsturnier der Nationen. Karl IX, als Trojaner verkleidet, reitet auf die Holzfigur eines Drachen los, hinter ihm sein Bruder im Kostüm einer Amazone. |
Die magnificences>/i> von Bayonne, 1565 Das Turnier der Ritter Gr0ßbritanniens und Irlands. Dabei wurden zwischen die Kämpfenden Feurkugeln geworfen. Zum Abschluss wurde ein Turnier aufgeführt, bei dem die Ritter Großbritanniens und Irlands aufeinandertrafen, im Anlehnung an das Großbritannien und Irland König Arturs und die Ritter der Tafelrunde, statt an das England von Königin Elisabeth I. Das Turnier fand am 25 Juni statt und auf jeder Seite verteidigten acht Ritter die Liebe bzw. die Tugend. Die Aufforderungen zum Kampf wurden zur Laute vorgetragen und beiden Gruppen voran zog ein Wagen in die Arena. Die britischen Ritter hatten die heldenhafte Tugend und vier weitere Tugenden und neun Musen auf ihrer Seite, während die Iren durch Venus, die drei Grazien,und neun kleine Lieben und Leidenschaften unterstützt wurden. |