Die Gerte

Grisone Pluvinel Newcastle Guérinère
Derhalben wan du auff dem ross sitzest/ und dir die Ruten oder Gerten von jemandt geboten wird: so nim sie sitigklich von im/ auff das sich das Pferdt darab nit entsetze. Und so du sie genommen hast/ tu ihm schön damit/ leg im dieselb ongefahr den halben theil auff den Hals. Item kratze es nahe bey dem uberrist mit den stumpff/ so unden an der gerechten Hand (darinn du die Gerten haltest) fürgehet. Son poing droit fort proche du gauche d'environ quatre ou cinq doigts, duquel il tient la houssine par le manche tout cachè dedans, & la pointe droite vers le Ciel, un peux panchèe vers l'oreille gauche du cheval.

in der rechten Faust hält er nahe der linken den Griff der Gerte mit vier oder fünf Fingern umschlossen, die Spitze aufrecht zum Himmel, ein wenig gegen das linke Ohr des Pferdes geneigt.
He should have a slender switch in his right hand, not too long, like a fishing rod, not to short, like a bodkin; but rather short than long, because there are many useful aids with a short one. that an long one won't admit of. The handle of it ought to be a little beyond the hand, not only for the sake of caressing the horse with it, but likewise to hold it the faster. The right hand, that holds the switch, ought to advance a little before the bridle-hand, with the small end of the switch pointing towards the inside. La Gaule et une Baguette de bouleau que le Cavalier tient dans la main droite: elle ne doit etre longue que d'environ trois pieds & demi; car si elle l'ètoit davantage, ce seroit le milieu qui apliqueroit sur les épaules, & ce doit etre la pointe de la gaule: elle donne beaucoup de grace à un Cavalier quand il fait bien s'en servier; & réprésente aussi de quelle maniere il doit tenir son épée à cheval.
Auch die Haltung und der Gebrauch der Gerte wird von wird von jedem der vier Autoren völlig identisch beschrieben. Sie wird aufrecht getragen, um an beiden Seiten des Pferdes touchieren zu können. Vielleicht kann man sie etwas legerer halten,als es das Bild aus dem Buch von Dupaty wiedergibt.

Man hat wie auch heute noch in der Wiener Hofreitschule immer einfache Reisige dazu verwendet. Der von Guérinière verwendete Ausdruck "la Gaule" bedeutet Birkenreiser, leider häufig mit "Spießrute" übersetzt. Auch Wasserschösslinge von Obstbäumen sind geignet, wenn sie sich auf die richtige Weise verjüngen. Sie müssen ca. ein Jahr senkrecht aufgehängt und getrocknet werden.
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