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Wie wichtig ihm diese Lektion war unterstreicht Guérinière dadurch, dass er sich selbst von Parrocel dazu ins Bild setzen liess. Während er sich den Sitz des Reiters ungezwungen und natürlich wünscht, steht er dort recht geziert mit linkem Spielbein, geschwellter Brust und erhobenen Hauptes. Er wirkt blasiert und unfreundlich. Der Maler Parrocel war leider kein guter Portraitist. Dessen war er sich bewusst und hat auf seinen berühmten Reiterbildern die Köpfe der Reiter von anderen Malern ausführen lassen. Die Körperhaltung war die im Barock für bessere Leute übliche. Man erlernte sie im Tanzunterricht. Der beträchtliche Bauchumfang wurde damals auch anders als heute beurteilt. Man zeigte so dass man es sich leisten konnte, gut und reichlich zu speisen und nicht körperlich arbeiten zu müssen.
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