Abraham van Diepenbeek

Abraham van Diepenbeek (1599 - 1675) war ein bedeutender Maler der Niederländischen Schule. Er war einer der bekanntesten Schüler und Mitarbeiter von Rubens, bekannt für seine mythologischen und historischen Bilder aber auch für Portraits. Seit 1629 in Antwerpen malte er zunächst Glasfenster für Kirchen. 1638 wurde er in die Gilde der Maler aufgenommen und 1641 zum Direktor der Academy ernannt. Nach einer Italienreise begann er Ölbilder zu malen und als Illustrator für Bücher zu arbeiten. Während der Regierungszeit von Charles I war er in England, wo er Newcastle kennenlernte, und ihn und seine Familie portraitierte. Als Dieser sein Buch über die Reitkunst konzipierte beauftragte er Diepenbeek mit der Illustration des Werkes mit 40 Zeichnungen, die als Vorlagen für die benötigten Kupferstiche dienen sollten.
Die Zusammenarbeit scheint aber nicht so erfolgreich gewesen zu sein, wie die zwischen Guérinère und Parrocel. Offenbar war Diepenbeek kein erfahrene Reiter, so dass es ihm schwer fallen musste, sich in den Bewegungablauf der dargestellten Lektionen hineinzufühlen und Newcastle scheint keine Korrekturen verlangt zu haben. Die Reiter wirken steif und unbeholfen, die Pferde verzerrt und unproportioniert. Die künstlerische Qualität der Bilder ist unbestritten, sie wurden immer wieder reproduziert und sind als kolorierte Stiche in vielen englischen Häusern zu finden. In der deutsch-französischen Ausgabe von 1700 fertigte man neue Bilder an, die die reiterlichen Aspekte realistischer wiedergeben.
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