William Cavendish, Herzog von Newcastle
Das prächtige Faksimile ist zur Zeit nur in englischer Übersetzung des französischen Originals aus dem Jahre 1743 zugänglich und nicht einfach zu lesen und zu interpretieren.
Die Bilder sind in der Werstatt von Diepenbeek, einem Rubens Schüler, entstanden. Sie sind nicht ohne künstlerischen Wert, leider gelingt es dem Zeichner aber nicht, reiterliches Gefühl und Harmonie zwischen Reiter und Pferd auszudrücken, wie es zum Beispiel in den Bildern bei Guérinière gelungen ist. Einen Einblick in die Reitweise der Newcastle-Schule lassen sie nur bedingt zu.
Quellen aus dieser Zeit müssen im historischen Kontext betrachtet werden.
Geschieht das nicht, muß es zu Missverständnissen kommen. Man unterstellt
meistens unbewußt moderne Verhältnisse und lässt sich die eigene Einstellung
durch den alten Text bestätigen.
Schon die altertümliche Sprache verhindert oft eine gerechte Beurteilung.
Die meisten Autoren glauben aus dem Buch zu ersehen, dass Newcastle ein brutaler Pferdeschinder gewesen ist . Der Verdacht liegt nahe, dass wie meistens nur einer vom anderen abgeschrieben hat ohne das Buch zu lesen.
Ich glaube nicht, dass
diese Einschätzung durch den Text belegbar ist. Die Einstellung zur Kreatur Pferd
hat sich im Verlauf der Geschichte nicht verändert. Ein Schulpferd, das man in
jahrelanger Arbeit ausgebildet hat wurde zu jeder Zeit von seinem Reiter geliebt und
pfleglich behandelt. Pferdeschinder hat es aber wohl auch immer gegeben.
Guérinière und Steinbrecht schätzen das Buch hoch ein.
Guérinère: Nach dem einmüthigen Urteil aller Kenner aber, sind unter der ziemlich beträchtlichen Anzahl Schriftsteller nur zwei,deren Werke wahren Werth haben, und diese sind: de la Broue und der Herzog von Newcastle
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